"SFR wird wieder ein normales Unternehmen": Patrick Drahi einigt sich mit seinen Gläubigern
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Der Eigentümer der Altice-Gruppe, zu der auch SFR gehört, hat eine Reduzierung seiner Schulden um 8,6 Milliarden Euro ausgehandelt. Seine Gläubiger erhalten 45 Prozent des Kapitals zurück, Patrick Drahi bleibt jedoch Leiter der Holding.
Von Aurélie LebelleSFR und sein Mutterkonzern, die Altice-Gruppe, kommen endlich wieder über Wasser. Nach mehr als einjährigen Diskussionen haben sich Eigentümer Patrick Drahi und die Gläubiger des Konzerns darauf geeinigt, die enorme Schuldenlast von 24 Milliarden Euro, die wie ein Damoklesschwert über der Holding hing, deutlich zu reduzieren. Informationen des Magazins Le Figaro zufolge, die von einer mit den Verhandlungen vertrauten Quelle bestätigt wurden, haben sich die 17 Investmentfonds darauf geeinigt, die Schuldenlast um 8,6 Milliarden Euro zu reduzieren. Damit sinkt die Verschuldung der Altice-Gruppe auf 15,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug erhalten die Gläubiger 45 Prozent des Kapitals zurück, das Patrick Drahi gehörte. Doch der Firmenchef, der angesichts der unhaltbaren Lage die Kontrolle über den Konzern zu verlieren drohte, bleibt im Amt.
„Das sind gute Nachrichten für alle Beteiligten“, versichert Renaud Kayanakis, Telekommunikationsspezialist bei der Firma Sia Partners. Zunächst einmal ist es das Ende einer Pattsituation und Spannungen, die mehr als ein Jahr angedauert haben. Dies ermöglicht insbesondere SFR eine Konzentration auf das operative Geschäft. Andererseits sind es gute Nachrichten für Patrick Drahi, dem es gelungen ist, ein Drittel seiner Schulden loszuwerden und dabei die Kontrolle zu behalten. Und schließlich ist es ein gutes Geschäft für die Gläubiger, die nun in die Entscheidungen der Gruppe einbezogen werden. »
Le Parisien